Der kleine Schwarze mit der roten Spitze: Pro-Ject Xpression Carbon
Der Plattenspieler Pro-Ject Xpression Carbon ist nicht nur ein echter Hingucker, er ist auch ein echtes Technologiepaket!
Der Motor ist – typisch Pro-Ject – durch Gummiaufhängung vom Chassis entkoppelt, das Chassis aus verdichteten Holzfasern steht auf mit Kautschuk resonanzberuhigten, höhenverstellbaren Alukegeln. Die Motorsteuerung via Sinus-Generator regelt präzise den Gleichlauf für das flachriemengetriebene Laufwerk.
Der Stahlteller hat eine Ringeinlage aus TPE (ein thermoplastisches Elastomer mit hoher Vibrationsdämpfung) und wird normal mit einer Filzauflage betrieben. Es liegt aber auch eine Korkmatte bei, die ich bevorzuge.
Eine Laufbuchse aus Sinterbronze bildet das Tellerlager, in dem eine verchromte Edelstahlachse mit hoher Passgenauigkeit auf einem Teflonlagerboden läuft.
Auf dieser feinen Basis montiert ist der Pro-Ject Tonarm 8.6cc Evolution (die vom Pro-Ject 9cc Evolution abgeleitete 8,6 Zoll Ausführung) mit einem durchgehenden Rohr aus Kohlefaser. Rohr und Headshell sind eine durchgehende, starre Einheit. Vier in Saphiren gelagerte, gehärtete Edelstahlspitzen bilden ein invertiertes Tonarmlager. Natürlich lässt sich der Pro-Ject Tonarm 8.6cc Evolution stufenlos höhenverstellen, richtig spannend ist aber die hinter dem Lager befindliche, seitliche Feststellschraube – siehe Foto unten-, nach deren Lösen man das Tonarmrohr stufenlos drehen kann: Die perfekte Justage des horizontalen Abstastwinkels ist hiermit im Grunde ein Kinderspiel.
Abgerundet wird das Ganze mit dem sorbothanbedämpften Gegengewicht – siehe Abbildung – und das Anschlussterminal in das die Tonarminnenverkabelung aus reinem Kupfer läuft.
Der Pro-Ject Vertrieb ATR Audio Trade liefert den Pro-Ject Xpression Carbon vormontiert mit dem Ortofon System 2m Red (MM) zu einem Paketpreis von 685 €.
Das fotografierte Exemplar ist ein Weihnachtsgeschenk eines lieben Kunden für seine Frau. Ich hatte den Pro-Ject Xpression Carbon zwecks Kontrolle der Werksjustage hier am Heiligabend aufgebaut und auch gehört. Und zwar an Verstärkern von Jeff Rowland an den Avalon Acoustics Transcendent Lautsprechern, eher untypische Spielpartner für einen Plattenspieler in der Preisklasse des Pro-Ject Xpression Carbon, aber der kleine Schwarze mit der roten Spitze legte mit einem Drive und Detailfreudigkeit los, das hätte ruhig so installiert bleiben können. Das war super!
Ein Hinweis: Der Pro-Ject Xpression Carbon hat das Potential um auch höherpreisige Systeme zu führen, da der Stahlteller aber leicht magnetisch ist, sollten keine MC Systeme montiert werden. Eigentlich aber kein Thema, denn es gibt so viel tolle MM Systeme! Speziell die Austauschnadeln der 2m Serie von Ortofon sind eine günstige Option für eine späteres Klangupgrade.